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Weltwunder 2 von 7: Chichén Itzá

Verantwortlicher Autor: Teddy Meyers Yucatán, 07.04.2022, 21:17 Uhr
Presse-Ressort von: Teddy Meyers Bericht 11165x gelesen
Chichén Itzá
Chichén Itzá  Bild: Meyers

Yucatán [ENA] Die 7 Weltwunder der Neuzeit - Viele haben schon mal davon gehört, jedoch wissen die wenigstens um welche es sich dabei handelt, noch wo sich diese befinden. So werde ich nun jedes davon besuchen, näher betrachten und meine persönlichen Erfahrungen in dieser siebenteiligen Serie weitergeben.

Chichén Itzá

Chichén Itzá wird von den Einheimischen gesprochen als (Tschitschen Isa). Dies ist das zweite der sieben Weltwunder welche ich in dieser Reihe vorstelle. Es befindet sich auf der Halbinsel Yucatán, Mexiko auf dem amerikanischen Kontinent und ist eine der berühmtesten und auch bedeutendsten Ruinenstätte aus der Maya-Zeit. 1988 wurde Chichén Itzá von der UNESCO zum Welterbe erklärt.

Vom Flughafen Cancun sind es um die 210 Kilometer bis nach Chichén Itzá. Die Straßen in Yucatán sind recht gut und mit wenig Schlaglöchern aber teilweise durch Einwachsungen der Büsche sehr eng so das man sehr auf den entgegenkommenden Verkehr achten und immer ausweich bereit sein sollte. Da die Hotels im Ort teilweise sehr teuer sind sollte man sich hier auf jeden Fall im Vorfeld informieren und wenn möglich reservieren.

Ich habe über eine renommierte Internetplattform eine sehr günstige Buchung im dortigen Stardust Inn vorgenommen, eine einfache Unterkunft aber sauber und ordentlich. Für die Anreise entschied ich mich die Küstenstraße über Tulum zu nehmen, da hier auf dem Weg auch noch eine weitere kleinere Tempelanlage zu besichtigen ist und man dadurch schon mal eine wunderbare Einstimmung auf das Bevorstehende bekommt.

Chichén Itzá selbst ist nicht nur eine Pyramide sondern vielmehr handelt es sich um eine riesige Tempelanlage mit vielen verschiedenen Tempeln und Plattformen sowie einem riesigen Ballspielplatz mit einem Spielfeld von 168x38 Metern Fläche. Der berühmteste Teil des Ganzen ist aber natürlich die Pyramide des Kukulcán, welche auch gerne alleine als das Weltwunder bezeichnet wird. Diese beeindruckende Pyramide ist 30 Meter hoch bei einer Grundlänge von 55m und umfaßt im Gesamten 365 Stufen welche sich in der Berechnung natürlich auf die Tage des Jahres beziehen soll.

Zur Tag/Nachtgleiche im März und September ist hier ein besonderes Schauspiel zu bewundern - Der Schatten der Sonne zeigt an diesen Tagen an einer der Treppen der Nordseite eine Schlange die sich die Treppe hinab windet. Wer die Tempelanlage an diesen Tagen besuchen möchte, braucht jedoch zwingend eine Reservierung, da dieses Ereignis für Monate im Voraus ausgebucht ist.

Die regulären Öffnungszeiten des Parks sind von 8:00 Uhr bis 17:00 Uhr Ortszeit (zu beachten das zwischen dem Tempel und den Flughafen eine Zeitzone mit einer Stunde Zeitverschiebung ist). Da der Andrang sehr groß ist, sollte man den Besuch sehr früh beginnen um nicht in stundenlange Wartezeiten zu geraten, wenn Busse aus den Touristenorten ankommen. Es gibt auch die Möglichkeit einer besonderen Tour zum Sonnenaufgang diese kann man entweder direkt am Kartenverkauf buchen oder im Hotel anfragen. Mir wurde diese im Hotel als Privattour mit Abholung direkt von dort aus zu einem erheblich günstigerem Preis angeboten sodaß ich mich für diese Tour entschied.

Abholung war nun am nächsten Tag um 5:00 Uhr Früh angegeben, doch leider kein Abholer zu sehen. Ich suche eine gute halbe Stunde verzweifelt nach dem Abholer und begebe mich voller Verzweiflung in eine noch offene Diskothek um dort nachzufragen ob man mir etwas dazu sagen kann, um hier festzustellen das es aufgrund einer Zeitzone hier eine Stunde früher ist und die ganze Panik umsonst war. Also noch einmal zurück ins Zimmer, noch mal frisch machen nach den Schweißausbrüchen und siehe da nun pünktlich um 5:00 Uhr “Ortszeit” steht auch der Abholer vor der Türe.

Es geht mit einer Limousine aus dem Ort hinaus und durch einen Wald auf einen Parkplatz an der hinteren Seite des Tempels. Von hier aus zu Fuß weiter mit Taschenlampen hinein in den stockdunklen Wald. Nach wenigen Metern erscheinen schon die ersten Mauerreste. Der Privatguide erklärt, das es sich hier um den original Zugang zur Tempelanlage handelt der jedoch für die Touristen gesperrt ist und nur für diese Touren geöffnet wird. Ich fühle mich nun einesteils wie ein VIP und und andernteils mit der Taschenlampe wie ein Einbrecher auf unerlaubten Wegen. Auf diesem geht es noch eine Weile weiter durch den Wald, vorbei an immer mehr alten Steinen und Überresten von Begrenzungsmauern bis es dann hinaus auf eine Lichtung geht.

Im Dunkeln erst nicht wahrzunehmen, steht sie wie aus dem Nichts plötzlich vor mir - die Stufenpyramide von Chichén Itzá. Ich verharre einige Sekunden vor Ehrfurcht und bin überwältigt von diesem riesigen Bauwerk mitten im Nirgendwo. Mit viel Info hierüber, geht es einmal um das riesige Bauwerk herum und wir plazieren uns mit Blickrichtung Ost um auf den bevorstehenden Sonnenaufgang zu warten. Zwischenzeitlich lädt der Guide sein gesamtes geschichtliches Wissen auf mich ab, untermalt mit einigen Zeichnungen und Unterlagen die das Ganze noch anschaulicher machen. Es haben sich nun noch zwei weitere Gruppen mit jeweils ca. 20-25 Personen im Park eingefunden und ich bin froh das ich diese Tour mit meinem Privatguide gebucht habe.

Der Sonnenaufgang über der Pyramide ist beeindruckend und ein wunderbares Erlebnis welches ich nicht missen möchte. Der Guide führt mich nun bei Tageslicht noch einmal um den gesamten Park und erklärt jedes kleinste Detail zu Inschriften und den jeweiligen Anlagen in dieses riesigen Ruinenstadt bevor es dann kurz vor der regulären Öffnung des Parks über die große Toranlage wieder aus diesem heraus und zurück zum Hotel geht.

Mein Fazit: Ein sehr sehenswertes Erlebnis und ich würde Jedem der diese Tempelanlage besichtigen möchte auf jeden Fall die Sonnenaufgangstour empfehlen, alleine schon aus dem Grund da sich im gesamten Park nur sehr wenige Personen aufhalten und man viel Zeit hat um alles ausgiebig zu betrachten.

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